Von ZagrebMed
Die regenerative Medizin gehört zu den spannendsten Entwicklungen der modernen Orthopädie. Im Gegensatz zu klassischen Verfahren, die oft nur Symptome lindern, zielen regenerative Therapien direkt auf die Ursache – die Regeneration geschädigter Gewebe. Dabei nutzt man die natürliche Heilungsfähigkeit des Körpers mit Hilfe von Wachstumsfaktoren, Stammzellen und körpereigenem Blut. In diesem Blog stellen wir drei etablierte Methoden vor: PRP (Plättchenreiches Plasma), Stammzelltherapie und ACP (Autolog konditioniertes Plasma).

Was ist regenerative Medizin?

Die regenerative Medizin verwendet biologische Verfahren zur Wiederherstellung, Heilung und Stärkung von Geweben und Organen. In der Orthopädie steht dabei die Regeneration von Knorpel, Sehnen, Bändern und Knochen im Vordergrund – ohne Operation. Patienten mit Arthrose, Sportverletzungen oder chronischen Schmerzen profitieren zunehmend von diesen schonenden Methoden.

PRP-Therapie (Plättchenreiches Plasma)

Wie funktioniert PRP?

Bei der PRP-Therapie wird dem Patienten Blut entnommen, zentrifugiert und der Anteil an Blutplättchen (Thrombozyten) konzentriert. Diese setzen Wachstumsfaktoren frei, die Entzündungen reduzieren, Heilungsprozesse fördern und die Regeneration beschleunigen.

Anwendungsgebiete in der Orthopädie

  • Sehnenreizungen (z. B. Tennisellenbogen, Läuferknie)

  • Bandverletzungen

  • Arthrose (Knie, Hüfte, Schulter)

  • Überlastungssyndrome

  • Postoperative Heilung

Marko, 48, Tennisellenbogen:
„Die PRP-Behandlung hat mir wirklich geholfen. Die Schmerzen sind deutlich zurückgegangen und ich konnte meinen Arm viel schneller wieder benutzen als gedacht.“

Vorteile der PRP-Therapie

  • Minimalinvasiv

  • Körpereigenes Material (kein Abstoßungsrisiko)

  • Schnelle Regeneration ohne Medikamente

  • Mehrfach anwendbar

Stammzelltherapie

Was sind Stammzellen?

Stammzellen sind undifferenzierte Zellen mit der Fähigkeit, sich in verschiedene Zelltypen zu entwickeln. In der Orthopädie werden vor allem mesenchymale Stammzellen aus Knochenmark oder Fettgewebe verwendet.

Wie werden sie eingesetzt?

Nach der Entnahme werden die Stammzellen isoliert und gezielt an der betroffenen Stelle injiziert. Sie fördern aktiv die Regeneration von Knorpel oder Knochen und setzen heilungsfördernde Moleküle frei.

Typische Anwendungsbereiche

  • Fortgeschrittene Arthrose

  • Knorpelschäden

  • Komplexe Sportverletzungen

  • Chronische Entzündungen

Ana, 55, Hüftarthrose:
„Ich habe mich für die Stammzelltherapie entschieden, weil ich wegen meiner Arthrose kaum noch gehen konnte. Nach der Behandlung waren die Schmerzen verschwunden und ich konnte wieder normal laufen.“

Warum sind Stammzellen so besonders?

  • Echte regenerative Wirkung

  • Langfristige Effekte

  • Ideal zur Vermeidung von Operationen

ACP-Therapie (Autolog konditioniertes Plasma)

Was unterscheidet ACP von PRP?

ACP-Therapie ist eine spezielle Form der PRP-Therapie mit einem Doppelkammersystem, das besonders reines, entzündungsarmes Plasma liefert. Es enthält weniger weiße Blutkörperchen und eignet sich hervorragend für Gelenke und Muskeln.

Wann wird ACP angewendet?

  • Gelenkbeschwerden (vor allem Knie)

  • Akute Muskelverletzungen

  • Vorbeugung degenerativer Prozesse

  • Freizeit- und Profisportler

Peter, 63, Knieverletzung:
„Dank der ACP-Therapie konnte ich mich viel schneller von meiner Knieverletzung erholen. Ich war überrascht, wie rasch ich wieder aktiv sein konnte.“

Vorteile der ACP-Therapie

  • Ohne Zusatzstoffe oder Medikamente

  • Gezielte Anwendung

  • Schnelle Erholung

  • Sehr gute Verträglichkeit

Vergleich: PRP vs. ACP vs. Stammzellen

Therapie Herkunft Anwendungsgebiete Wirkungsdauer Besonders geeignet für
PRP Eigenblut Sehnen, leichte Arthrose 6–12 Monate Frühstadien, funktionelle Beschwerden
ACP Eigenblut Gelenke, Muskeln 3–6 Monate Prävention, Sportverletzungen
Stammzellen Knochenmark oder Fett Schwere Schäden, Knorpel 1–2 Jahre oder länger Fortgeschrittene Arthrose, OP-Vermeidung

Expertenmeinung

Dr. Trpimir Vrdoljak, Orthopäde und Spezialist für regenerative Therapien, betont:
„Behandlungen wie PRP, Stammzellen und ACP helfen nicht nur bei der Schmerzlinderung – sie regen aktiv die Regeneration an. Bei richtiger Anwendung sind die Ergebnisse oft beeindruckend – sowohl bei Sportlern als auch bei normalen Patienten.“

Zukunft der regenerativen Orthopädie

Die Entwicklung schreitet rasant voran. In den kommenden Jahren erwarten wir:

  • Kombinationstherapien (z. B. PRP + Stammzellen)

  • Personalisierte Behandlungen basierend auf Genetik

  • Bioprinting und Tissue Engineering

  • Bessere Verfügbarkeit und geringere Kosten

F.A.Q.

Sind PRP, ACP und Stammzellen sicher?

Ja. Da körpereigenes Material verwendet wird, sind sie sehr gut verträglich. Komplikationen sind selten.

Wann treten erste Verbesserungen auf?

Nach PRP oder ACP meist nach 2–6 Wochen. Stammzellen benötigen länger – erste Effekte oft nach mehreren Wochen oder Monaten.

Wie viele Sitzungen brauche ich?

PRP und ACP werden meist 1–3-mal durchgeführt. Stammzelltherapie erfolgt in der Regel einmalig, bei Bedarf mit Auffrischung.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Leichte Schmerzen oder Druck beim Injizieren sind möglich, vergleichbar mit einer Blutabnahme. Es kann zu Schwellungen oder kurzem Unwohlsein kommen.

Wann kann ich wieder aktiv sein

Meist nach 1–2 Tagen im Alltag. Sportliche Aktivitäten sollten kurz pausiert werden – je nach Empfehlung des Arztes.

Was ist der Unterschied zwischen PRP und ACP?

ACP ist entzündungsärmer und ideal für Gelenke. PRP eignet sich gut bei Sehnenproblemen.

Wer ist nicht geeignet?

Menschen mit Infekten, Autoimmunerkrankungen, Blutgerinnungsstörungen oder Schwangere. Auch bei stark zerstörtem Knorpel kann die Wirkung eingeschränkt sein.

Kann man die Therapie kombinieren?

Ja, z. B. mit Physiotherapie, manueller Therapie, Hyaluronsäure oder Medikamenten – individuell abgestimmt.

Wie lange hält die Wirkung an?

PRP und ACP wirken meist 6–12 Monate. Stammzellen können deutlich länger helfen, bei gesunder Lebensweise oft Jahre.

Sind diese Verfahren eine Alternative zur OP?

In vielen Fällen ja. Besonders bei frühen Stadien kann eine OP vermieden oder hinausgezögert werden. Bei schweren Schäden bleibt eine Operation manchmal notwendig.